Auch im Jahr 2018 wurde die Jolly Beuth Stiftung „Hilfe für krebskranke Eltern und deren Kinder“ in diversen Medien (Print, Internet) präsentiert, um den Bekanntheitsgrad zu steigern. Damit verbunden war ein „Fundraising“, um satzungskonforme Projekte zu finanzieren und um das Stiftungskapital zu erhöhen.
Durchgeführte Projekte der Jolly Beuth Stiftung „Hilfe für krebskranke ‚Eltern und deren Kinder“ im Jahr 2018 waren:
Diese deutschlandweit einzigartige Rehabilitationsmaßnahme wird in der Klinik Ostseedeich in Grömitz durchgeführt, in Kooperation mit der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck. Das ganzheitliche Behandlungskonzept ist für Mütter und Kinder hinsichtlich der körperlichen und psychosozialen Folgen der Brustkrebserkrankung maßgeschneidert. Ziel der Maßnahme ist es, die gesamte Familie nachhaltig zu stärken. Ausgewählte Vorträge von Experten zu unterschiedlichen Themen der Nachsorge sowie die intensive psychologische Stärkung der Mütter, Kinder und der Väter/Partner zeichnen die besonders hohe Qualität von „Gemeinsam gesund werden“ aus.
Durch „Therapeutisches Trommeln“ wird das präventive und therapeutische Spektrum der Rehabilitationsmaßnahme optimiert. Das innere Gleichgewicht der Teilnehmer/innen sollte durch gemeinsames trommeln, singen und tanzen stabilisiert werden. Optimistische Lebensperspektiven, die im Gefolge der Erkrankung und deren Therapie verloren gegangen sind, sollten reaktiviert werden. Die Erfahrung, durch einen „gemeinsamen Rhythmus“ einen stressfreien inneren Raum zu entdecken, sollte dazu beitragen, gesund zu bleiben.
Aufgrund der positiven Resonanz der Patientinnen und deren Angehörigen bezüglich der ersten Trommelevents in den Jahren 2014 bis 2016 wurden auch im Jahr 2018 insgesamt 6 Trommelevents (3. März, 26. Mai, 23. Juni, 15. September, 6. Oktober und 17. November) durch die Jolly Beuth Stiftung „Hilfe für krebskranke Eltern und deren Kinder“ initiiert. Inzwischen ist das „Therapeutische Trommeln“ als psychoonkologische Maßnahme fest in das Reha-Programm integriert und wird regelmäßig von ca. 80 bis 120 Teilnehmern mit Begeisterung angenommen.
Seit 2014 werden die Trommelevents durchgeführt von „Argandona Trommelwelt“. Mario Argandona (Percussionist und Drummer, u. a. bei den Scorpions, Deep Purple und BAP) ist mit „Argandona Trommelwelt“ in ganz Deutschland unterwegs und trommelt, singt und tanzt mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Kindergärten, Schulen, auf Festivals, in Firmen und an vielen anderen Orten und Veranstaltungen, so auch in Grömitz im Rahmen des Projektes „Gemeinsam gesund werden“.
Repräsentative Beurteilungen der Teilnehmer/innen:
Lieber Mario,
gemeinsam mit dir haben wir in Grömitz getrommelt was das Zeug hält. Es war ein sehr lustiger Vormittag, an denen wir uns sehr oft erinnern. Mit euren CD`S holen wir manchmal die Stimmung ein wenig nach Hause.
Wir wünschen Dir und Deinem Team alles Gute, beste Gesundheit und das euch nie die Ideen und der Humor ausgeht.
Viele Grüße aus Chemnitz (Oktober 2018)
Lieber Mario,
wir hatten das große Glück gemeinsam ( in Grömitz) zu Trommeln. Vielen Dank für einen tollen Vormittag. Es war großartig und wir hatten unglaublich viel Spaß.
Die Ohrwürmer haben wir ebenso mitgenommen wie die Erinnerung an ein fantastisches „ Zusammenspiel“.
Du bist super……
Weiter so und alles, alles Gute von den Mädels aus Grömitz (Oktober 2018)
Lieber Prof Beuth,
dank Deines Einsatzes und dieser Stiftung wurden wir um eine wunderbare Erfahrung reicher und können nun wieder mit neuer Kraft durchstarten.
Wir hatten das große Glück gemeinsam (in Grömitz) zu Trommeln. Vielen Dank für einen tollen Vormittag. Es war großartig und wir hatten unglaublich viel Spaß.
Die Ohrwürmer haben wir ebenso mitgenommen, wie die Erinnerung an ein fantastisches „ Zusammenspiel“.
„Du bist super, ...“
Weiter so und alles, alles Gute von den Mädels aus Grömitz. (Oktober 2018)
Lieber Mario, lieber Josef
Vielen Dank für die wundervolle Zeit in Grömitz!
Natürlich war das der Höhepunkt unserer Reha.
Zu Hause mussten sofort zwei Trommeln her! Jeden Tag Geburtstag!
(September 2018)
Ein weiteres therapeutisches Trommelevent erfolgte am 8. Juli 2018 im Kinder- und Jugendhospitz Balthasar in Olpe. Mehr als 100 betroffene Kinder, deren Familien sowie andere Kinder und Erwachsene hatten Spaß beim Trommeln, Tanzen, Singen.
Repräsentativ für die Teilnehmer/innen eine Beurteilung:
Hallo Mario!
Ich bin ein junger Mann, der heute im Balthasar deinen Trommellehrgang mitgemacht hat. Obwohl ich selber Schlagzeug spiele, hat es mir sehr gut gefallen und echt viel Spaß gemacht und den Kleinen, wie man sehen konnte, auch !!! Mach weiter so !
1 + mit Sternchen !
Dein begeisterter Jan (Juli 2018)
Die Diagnose „Krebs“ ändert schlagartig das Gefüge von Familien. Kinder und Jugendliche reagieren besonders empfindlich auf solche, für sie existenziellen Veränderungen. Eltern andererseits sind unsicher, wie sie mit ihren Kindern angemessen umgehen können, zumal der erkrankte Elternteil durch Diagnose und Therapie stark in Anspruch genommen und belastet ist. Die Gefahr, dass in dieser Situation die Kinder mit ihren Sorgen allein bleiben, ist groß.
Das Angebot der Familiensprechstunde richtet sich daher ausdrücklich an Familien mit minderjährigen Kindern, in denen Eltern oder andere Bezugspersonen an Krebs erkrankt sind. Ziel ist es, die Kinder in dieser belastenden Situation zu stärken und verunsicherte Eltern zu unterstützen. Den Grundsätzen „Systemischer Familientherapie“ entsprechend ist die Familiensprechstunde geprägt von der Wertschätzung der individuellen Möglichkeiten und Kraftquellen. Die Familien selber gelten als Experten ihrer Situation. In der Beratung richtet sich der Blick auf mögliche zukünftige Lösungen, die durch unterschiedliche „Systemische Interventionen“ sichtbar werden. In kleinen Schritten können die Familien ihre Perspektive erweitern und individuell hilfreiche Strategien entwickeln. Ziel der Familienberatung ist das Zurückgewinnen der familiären Selbstwirksamkeit trotz Krebserkrankung. Im Sinne der Kinder bedeutet dies, dass die schwankende Familienstruktur in einer neuen Ordnung zur Ruhe kommen kann.
Da der Jahresbericht 2018 noch nicht vorliegt, sollen, wie im Vorjahr, zunächst die Beratungszahlen 2017 aufgeführt werden. Laut Jahresbericht der Krebsberatung Düsseldorf für Erkrankte und Angehörige haben im Jahr 2017 ca. 480 Personen (in ca. 880 Beratungsgesprächen) Rat in der Familiensprechstunde der Krebsgesellschaft NRW eingeholt. Zusätzlich wurden über 100 Kontakte mit Dritten dokumentiert (Koordinationsleistungen). Diesbezüglich ist allerdings aufgrund technisch bedingter Unterdokumentation (die inzwischen behoben wurde) von einer höheren Gesamtzahl auszugehen.
Etwa 60 % der Ratsuchenden kamen aufgrund von Hinweisen von Kliniksozialdiensten, Ärzten, kommunalen Einrichtungen und anderen Institutionen. Dies deutet auf die gute Vernetzung der Krebsberatung Düsseldorf mit regionalen Versorgern hin. Die übrigen Ratsuchenden kamen aus Eigeninitiative in die Beratungsstelle. Dabei sind Internet sowie die Empfehlung durch Verwandte und Bekannte als Hauptinformationsquellen zu sehen.
Den an Krebs erkrankten Eltern und ihren Kindern wird in der Familiensprechstunde professionelle psychoonkologische Beratung und Begleitung angeboten. Ziel ist es, die Familien in dieser belastenden Situation zu stützen, die Kommunikation zu fördern und insbesondere den Kindern einen altersgerechten Umgang mit der Erkrankung zu ermöglichen. Die Beratungen haben insbesondere den zugehörigen Kindern neuen Rückhalt gegeben.
Im Jahr 2019 wird ein weiterer Zulauf in die Familiensprechstunde erwartet.
„Zeit der Maulbeeren“ ist ein Projekt, das auf Initiative der Schauspielerin und Autorin Renan Demirkan und dem Wissenschaftler und Arzt Josef Beuth initiiert wurde und das von der Jolly Beuth Stiftung „Hilfe für krebskranke Eltern und deren Kinder“ unterstützt wird.
Die Grimme Preisträgerin Renan Demirkan stellt ihr Haus im Windecker Ländchen kostenlos für bedürftige krebskranke Frauen und deren Kinder zur Verfügung, die sich dort jeweils drei Wochen lang eine Auszeit nehmen können. Losgelöst vom Alltag können sie sich dann mit ihrer Krankheit auseinandersetzen.
Das Projekt „Zeit der Maulbeeren“ möchte betroffenen Frauen Raum und Ambiente bieten, „zu sich zu kommen“, Sinne, Gefühle und Kräfte zu aktivieren, um die Glücksmomente des Lebens wieder erkennen und ausleben zu können. Es bietet kostenlos Raum zum Ausruhen für finanziell bedürftige, an Krebs erkrankte Frauen und deren Kinder mit psychoonkologischer Betreuung bei Bedarf.
Die Diagnose „Krebs“ ist für die Mehrzahl der Betroffenen ein erschütterndes Trauma, das auch nach Beendigung von Therapie- und Rehabilitationsmaßnahmen meist nicht bewältigt ist.
Im Gefolge von (Krebs)Erkrankungen und deren Therapie kann es nämlich zu langfristigen Einschränkungen der Lebensqualität kommen. Das Spektrum der körperlichen und/oder seelischen Symptome kann von ertragbaren Befindlichkeitsstörungen bis hin zu therapiebedürftigen Erkrankungen reichen.
Während die Mehrzahl der körperlichen Symptome durch medizinische Maßnahmen angemessen therapierbar sind, können seelische, trauma- und stressbedingte Auswirkungen die Lebensqualität nachhaltig mindern. Dem Rechnung tragend haben psychoonkologische Maßnahmen ihren festen Platz in der Krebsbehandlung und Krebsnachsorge, insbesondere Entspannung, Meditation und Visualisierung; Kreativ-, Kunst- und Gestalttherapie sowie körperliches Wahrnehmungstraining.
Renan Demirkan kann dies aus eigener Erfahrung bestätigen: „Insbesondere nach meiner eigenen Reha und dann später, nach den dreimonatigen Schreibwerkstätten, die ich in der Rehaklinik in Wyk auf Föhr, machen durfte, weiß ich, dass fast alle Frauen solch einen Rückzugsort suchen und brauchen.“
Viele Betroffene könnten sich aus finanziellen und/oder familiären Gründen eine solche Auszeit jedoch nicht leisten. Daher möchte „Zeit der Maulbeeren“ das Haus pro Jahr 18 Frauen – und ihren Kindern - für jeweils drei Wochen kostenlos zur Verfügung stellen.
Das Projekt wird zwischenzeitlich unter der Schirmherrschaft der Krebsgesellschaft NRW durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW unterstützt und wird von Betroffenen rege in Anspruch genommen.
Frau B., Altenpflegerin und alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, wurde von Ihrem Arbeitgeber entlassen und kann Lebensunterhalt und krankheitsbedingte Kosten mit Ihrem Einkommen schwer oder gar nicht aufbringen. Nach Prüfung der finanziellen Notlage durch die Deutsche Krebshilfe erfolgte eine einmalige Zuwendung an die Familie.
Frau N., Arzthelferin und alleinerziehende Mutter einer 9-jährigen Tochter und Bezieherin von Arbeitslosengeld 2. Nach Prüfung der finanziellen Notlage durch die Deutsche Krebshilfe erfolgte eine einmalige Zuwendung an die Familie für dringend benötigte Winterkleidung für Mutter und Tochter.
Response von Frau N.:
Sehr geehrter Herr Beuth,
ich habe heute Ihre Antwort erhalten!
Ich danke Ihnen von Herzen für Ihre Unterstützung!
Der Stein, der mir vom Herzen gefallen ist, muss bis zu Ihnen hörbar gewesen sein.
Ich habe vor Glück geweint und auch jetzt, während ich Ihnen diese Zeilen schreibe, habe ich Tränen in den Augen.